Poll Zurück

Aus dem Klimabulletin 2020 des Bundesamtes für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz geht hervor, dass die Schweizer Jahrestemperatur 2020 mit 6,9 °C ebenso hoch wie im bisherigen Rekordjahr 2018 lag. Die Schweiz verzeichnete den mildesten Winter seit Messbeginn 1864. Im landesweiten Mittel stieg die Wintertemperatur 2019/2020 auf 0,7 °C. Nach dem mildesten Winter verzeichnete die Schweiz den drittwärmsten Frühling seit Messbeginn 1864. Folge des Schönwetters war dann auch eine anhaltende Trockenperiode von Mitte März bis gegen Ende April. Nach einem eher nassen Sommerbeginn mit durchschnittlicher Temperatur entwickelte sich die grösste Hitze gegen Ende Juli und in der ersten Augusthälfte.

Pflanzliche Produkte

Die meteorologischen Produktionsbedingungen waren für die Ackerkulturen mehrheitlich positiv, was sich in hohen Erträgen niederschlug. Bei sinkender Brotgetreidefläche gemäss den Empfehlungen aufgrund ausreichender Lagermengen ergab die Ernte bei der Hauptkultur Brotweizen dennoch eine leicht höhere Produktion als im Vorjahr. Auch die Kartoffelernte war bei etwa gleicher Produktionsfläche höher als 2019. Die Erträge für die Ölsaaten-Kulturen fielen eher gut aus und überstiegen klar die Mengen von 2019. Hingegen liessen die in der Westschweiz verbreitet aufgetretene Blattkrankheiten die Rübenproduktion sinken. Auch der Gemüsebau konnte ein gutes Erntejahr 2020 verzeichnen. Bei den Dauerkulturen sah es hingegen etwas differenzierter aus. So waren im Obstbau die Ernten im Allgemeinen im Bereich der Vorjahre hingegen bei Aprikosen und Kirschen tiefer. Im Weinbau wurde die tiefste Ernte des zweiten Jahrzehntes des 21. Jahrhunderts erzielt.

Covid-19 beeinflusste unterschiedlich das Marktgeschehen der verschiedenen Kulturen. Am stärksten war der Weinbau betroffen als Folge von geschlossenen Restaurants und verbotenen Veranstaltungen. Diese Einschränkungen hinterliessen auch Spuren bei den für die Gastronomie bestimmten Produkten im Bereich Kartoffel- und Gemüsebau. Als Beispiel sank der Absatz von verarbeiteten Kartoffelprodukten wie Pommesfrites. Dagegen stieg die Nachfrage im Detailhandel von Speisekartoffeln. Die hohe Nachfrage im Detailhandel war zusätzlich die Folge der geschlossenen Grenzen. Dies führte dann auch zu hohen Importen und wo die Schweizer Produktion noch eine Reaktion zuliess im Anbau. So wurde zum Beispiel im Gemüsebau höhere Anbauflächen registriert.

Tierische Produkte

Im Berichtsjahr wurde in der Schweiz mit 1,5 % leicht mehr Fleisch als im Vorjahr produziert. Der Inlandanteil am Konsum konnte auf 81,0 % gesteigert werden.

Die Rindviehbestände sanken auch im Berichtsjahr weiter. Der Inlandanteil war tiefer und lag bei 81,1 %.
Die Inlandproduktion von Schweinefleisch nahm 2020 minim um 1,4 % zu, beim Geflügelfleisch gab es einen weiteren Anstieg um 5,2 %, dies trotz grosser Preisunterschiede zu Importprodukten.

Der Produzentenpreis für Milch konnte sich 2020 leicht erholen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der durchschnittliche gesamtschweizerische Produzentenpreis für Milch um 2,80 % auf 66,04 Rappen pro Kilo. Der tiefste Preis wurde bei der konventionellen Molkereimilch beobachtet (60,19 Rappen pro Kilo), obwohl deren Produzentenpreis gegenüber dem Vorjahr um 3,6 % zunahm.

Die gesamten Milcheinlieferungen blieben im Vergleich zum Vorjahr konstant. Die durchschnittlich vermarktete Milchmenge lag im Jahr 2020 bei gut 177 000 kg je Milchwirtschaftsbetrieb. Das ist etwa doppelt so viel wie im Jahr 2000. Demgegenüber reduzierte sich die Anzahl Milchproduzenten in diesem Zeitraum um etwas mehr als die Hälfte.

Marktentwicklungen

Im Jahr 2020 hat sich die Bruttowertschöpfung des Primärsektors im Vergleich zum Vorjahr positiv entwickelt. Der Produzentenpreisindex ist für landwirtschaftliche Produkte im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Der Konsumentenpreisindex blieb für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke nahezu unverändert. Und wie haben sich die Preise auf verschiedenen Handelsstufen entwickelt? Antworten dazu liefern die Artikel in der Unterrubrik «Marktentwicklungen».

Facebook Twitter LinkedIn Instagram

Poll