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Der milde Winter begünstigte in den Rübenfeldern die Ausbreitung von Blattkrankheiten, was sich verbreitet in tiefen Erträgen niederschlug. Tendenziell steigen die Importe von Zuckerrüben und zuckerhaltiger Verarbeitungserzeugnisse, während die Exporte zuckerhaltiger Waren sinken.

Mit einer um 3° Celsius über der langjährigen Norm liegenden mittleren Temperatur war der Winter 2019/20 einer der mildesten seit Messbeginn 1864. Es folgte ein milder Frühling mit anhaltender Bisenlage und verbreiteter Trockenheit. Trotz nassem Juni fielen die Sommermonate bis zu den Ende August einsetzenden Starkniederschlägen warm und trocken aus. Wegen ausbleibender Niederschläge entwickelten sich die zumeist im März ausgesäten Zuckerrüben insbesondere in der Westschweiz nur zögerlich. Mit 18 016 Hektaren erhöhte sich die Zuckerrübenfläche im Vorjahresvergleich etwas. In der Westschweiz verbreitet aufgetretene Blattkrankheiten liessen die Rübenproduktion indes auf 1,3 Millionen Tonnen sinken, woraus 188 000 Tonnen Zucker hergestellt wurden.
 

Landwirtschaftliche Nutzfläche nach Nutzungsarten


Produktion

Zuckerrübenimporte erklimmen Rekordhoch

Wurden bis 2015 ausschliesslich biologisch angebaute Zuckerrüben von bis zu 25 000 Tonnen zur Zuckerherstellung in die Schweiz importiert, stiegen die zollfreien Importe bis 2020 auf 273 000 Tonnen an. Umgerechnet mit einem mittleren Hektarertrag von 75 Tonnen Zuckerrüben entspricht dies der Ernte einer Anbaufläche von 3600 Hektaren. Der aus dem Warenwert franko Zollgrenze Schweiz und der Warenmenge berechnete mittlere Rübenpreis lag 2020 bei 8,27 Franken je 100 kg für die Importe.

Abgesehen von den Jahren 2013 und 2014 bewegen sich die Importe von herkömmlichem Zucker (Saccharose) auf einem stabilen Niveau im Bereich von jährlich 90 000 Tonnen. Der mittlere Importpreis sank im Verlauf der letzten Dekade von rund 70 auf 50 Franken je 100 kg Zucker. Tendenziell zugelegt haben seit 2010 die Importmengen anderer Zucker, worunter auch Zuckersirup fällt. Mit wenigen tausend bzw. hundert Tonnen sind die Exportmengen an Saccharose bzw. anderem Zucker vergleichsweise unbedeutend.
 

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Exporte zuckerhaltiger Verarbeitungszeugnisse sinken

Für die Schweizer Lebensmittelindustrie sind zuckerhaltige Verarbeitungserzeugnisse wie Zuckerwaren, Schokolade, Biskuits, Speiseeis oder nichtalkoholhaltige Getränke wie Energy-Drinks wichtige Erzeugnisse. Sie stehen im Inland wie im Export im Wettbewerb mit ausländischen Produkten.

In der letzten Dekade stiegen die Importmengen an Zuckerwaren, Schokolade, gesüssten Biskuits, Speiseeis kontinuierlich an. Im Mittelwertvergleich der Jahre 2019 und 2020 mit den beiden Vorjahren zeigt sich, dass im Export der Warenwert stärker gesunken ist als die Warenmenge. Es wurden also weniger Waren und diese zu tieferen Preisen exportiert. Sowohl die Importe als auch die Exporte nichtalkoholhaltigen Getränken, zumeist Energy-Drinks, haben sich in den letzten Jahren auf hohem Niveau nahezu stabilisiert.
 

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Aussenhandel

Hans-Ulrich Tagmann, BLW, Fachbereich Pflanzliche Produkte, hans-ulrich.tagmann@blw.admin.ch

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